«MADE IN SWITZERLAND» – Die Marke Sanikai aus Zürich ist eines der wenigen helvetischen Modelabels, das seine Prêt-à-Porter-Mode noch im Inland produzieren lässt. Das Start-up lebt die Werte Der Markenschutzorganisation Swiss Label – Vertrauen, Transparenz und Qualität – tagtäglich.
Ethisch vertretbare Mode ist sehr gefragt, obwohl es auch eine Frage des Budgets und Stils ist. In den letzten Jahren hat vegane Mode international eine hohe Anerkennung erhalten. Was mal ein Trend war, hat sich heute durchgesetzt und etabliert. «Wichtige Magazine wie Vogue zum Beispiel finden nachhaltigen und veganen Brands plötzlich erwähnenswert und fördern diese auch gerne», erklärt Sanaz Wasser.
Die junge Absolventin der Schweizerischen Textilfachschule Zürich hat im Frühling 2015 mit ihrem jetzigen Ehemann Kai bereits auf diesen Trend gesetzt und ihr veganes Modelabel Sanikai gegründet: Das Duo legt viel Wert auf umweltfreundliche Lebensweise – auch bei der Kleiderproduktion. Genäht wird die farbenfrohe Mode aus recycelten PET-Flaschen, Biobaumwolle, Bioleinen und Hanf – und diese ausschliesslich bei einer familiengeführten Produktionsstätte in der Schweiz (vgl. Kasten).
Mittlerweile hat sich das Modelabel aus Zürich, bei dem persisches Temperament und japanische Geradlinigkeit aufeinandertrifft, etabliert. Denn «SwissMade»-Mode ist gefragt bei den Kundinnen: «‹Made in Switzerland› vermittelt auch bei Kleidern das Gefühl von Identifikation, Zugehörigkeit und Vertrauen, aber auch von Qualität und Tradition.»
Mit Partner auf Augenhöhe
Das junge Unternehmerpaar hat die Rahmenbedingungen von Produktion und Vertrieb klar abgesteckt, und weiss was es mit Sanikai gegen aussen kommunizieren will: «Wir sehen uns als ein ethisches Unternehmen, das stets mit seinen Partnern auf Augenhöhe agiert und voraus denkt.» Dieses Credo wird bereits beim Design und der Auswahl der Materialien, respektive in der Entwicklungsphase und bei der Wertschöpfungskette gelebt. «Unsere Designs dürfen nicht von Trends abhängig sein. Sie sind zeitlos, transsaisonal und clever kombiniert für diverse Anlässe tragbar», erklärt die Designerin. Die Qualitätsansprüche sind so hoch, dass bei entsprechender Wertschätzung und Pflege durch den Besitzer, jedes Kleidungsstück über mehrere Generationen halten und weitergegeben werden kann. «Bei der Auswahl unserer Lieferanten setzen wir auf Vertrauen und Langzeitbeziehungen. Sie alle kommen aus den Nachbarländern, wenn nicht aus der Schweiz, sind sehr transparent und interessiert, gemeinsam eine nachhaltige Beziehung aufzubauen.
Soeben ist die Frühlings- und Sommerkollektion 2021 bereit für den Verkauf. «Sie ist in natürlichen Farben gehalten – schlicht und doch elegant, speziell und vielseitig tragbar», so Wasser. Die aktuelle Sommerkollektion gibt es exklusiv nur für die Endkunden via Showroom. Ansonsten sind die aussergewöhnlichen Kleider von Sanika in diversen Concept Stores in Zürich, Bern, Luzern wie aber auch im Ausland erhältlich.
Corinne Remund
SWISS LABEL – MARKE FÜR QUALITÄT
Markenphilosophie «Standort Schweiz»
Sanaz und Kai Wasser sind mit ihre «Swiss Made»-Mode Sanikai seit dem letzten Jahr Mitglied von Swiss Label. Für das junge, ökologische Modelabel aus Zürich, das den Produktionsstandort Schweiz als Teil seiner Markenphilosophie anschaut, eine logische Schlussfolgerung, Mitglied von Swiss Label zu werden. Die Markenschutzorganisation steht für Vertrauen, Transparenz und Qualität – «also genau unsere Werte – das passt, respektive wir fühlen uns hier gut aufgehoben. Zudem vermittelt Swiss Label Qualität und Swissness und besteht aus einer auserlesenen Auswahl an Mitgliedern. Das entspricht sehr unserer Firmenphilosophie», betont das Unternehmerpaar.
Schweizer Textilwirtschaft unterstützen
Die Qualitätsprodukte von Sanikai werden sowohl in der Schweiz designt als auch produziert. «Die Prototypen werden alle in Zürich genäht, Serien in Lugano bei Dresdensia. Alles, was zu Strick gehört, wird im bernischen Huttwil gestrickt», so die junge Designerin. Bereits bei der Firmengründung vor fünf Jahre war es dem Paar wichtig, eine ethische Marke zu lancieren, die lokal produziert und damit die Schweizer Textilwirtschaft unterstützt und fördert. «Attraktiv sind dabei nicht nur die kürzeren Liefer- und Transportwege und damit der geringere ökologische Fussabdruck, sondern auch die höhere Transparenz in Bezug auf Arbeitszeiten und Mitarbeiterlöhne.» Nicht unwichtig seien auch Faktoren wie dieselbe Sprache, die gleiche Mentalität und die gleichen Feiertage. «Da man schneller am Produktionsort ist, profitiert man vom persönlichen, engen Kontakt und unterstützt zudem ein lokales KMU», so die junge Unternehmerin. Auf der anderen Seite sind bei der Inlandproduktion die hohen Kosten die Herausforderung.
CR